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Tempo 30 – her damit!

Tempo 30
Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit verringert Zusammenstöße.

Was passiert, wenn sich eine Stadt oder ein Dorf für ein generelles Tempolimit von 30 km/h entscheidet? Also innerhalb des gesamten Gebiets, nicht nur vor der Schule und Krankenhaus? Dann bekommt die Kommune heftige Probleme mit dem Verkehrsministerium! Wie krank ist das denn?

Tempo 30 für Freiburg und Darmstadt

Angestoßen hat die neue Tempo-30-Debatte ein junger, parteiloser Oberbürgermeister. Der Freiburger OB Martin Horn appelliert an Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), den Kommunen mehr Handlungsspielraum für ihre Verkehrspolitik einzuräumen. Die Stadt Freiburg will nämlich generell Tempo 30 einführen, darf aber nicht. Und auch eine Darmstädter Inititive für die Regelgeschwindigkeit von 30 km/h beißt beim Verkehrsminister auf Granit. Die Radkolumne meint: Liebe Leute im Verkehrsministerium, gewährt Stadt und Land mehr Freiheit und Sicherheit. Die Stadtparlamente und Gemeinderäte sollen das Tempolimit in ihrer Stadt selbst regeln dürfen.

Tempo 30 – her damit!

Die Bevormundung der Kommunen ist überflüssig. Wir brauchen jetzt Abstimmungen der Bürgerinnen und Bürger. Wenn die Mehrheit Tempo 30 befürwortet, muss die maximale Geschwindigkeit gesenkt werden. Das sind die Gründe:

Tempo 30: mehr Sicherheit

Tempo 30 schützt insbesondere Fußgänger und Radfahrer. Ein Aufprall mit 50 km oder mehr ist nämlich fast immer tödlich. Und je langsamer die Autofahrer unterwegs sind, desto kürzer ist der Anhalteweg. Tempo 30 heißt: weniger Menschen werden von Autofahrern gerammt und müssen ins Krankenhaus.

Tempo 30

Tempo 30: weniger Stress

Von Tempo 30 profitieren auch die Autofahrer. Keine ständiger Wechsel der maximalen Geschwindigkeit, weniger Stress. Kein Schilderwald mehr. Kein Bußgeld mehr, weil ein „mit Efeu verdecktes Schild“ übersehen wurde. Ach ja … wer meint, Tempo 30 sei zu eintönig: Es handelt sich um eine Höchstgeschwindigkeit. Wenn Autos am Straßenrand parken und die Sicht einschränken, müssen Autofahrer die Geschwindigkeit anpassen und langsamer fahren. So steht es in der STVO, der Straßenverkehrsordnung.

Tempo 30: statt Elterntaxis

Elterntaxis sind ein echtes Ärgernis. Dass es sie überhaupt gibt, liegt an den hohen Geschwindigkeiten, die die Schulwege unattraktiv machen. Gehsteige und Radwege, auf denen die Schülerinnen und Schüler mit 50 km/h und mehr überholt werden, machen das Laufen und Radfahren zur Qual.

Tempo 30: keine Rennen mehr

Ein großes Problem in den Städten sind die illegalen Straßenrennen. Mit einem Tempolimit von 30 würde jede Kommune ein deutliches Signal an die Raser setzen: Mietet euch einen Flugplatz oder nutzt Touristenfahrten auf dem Nürburgring, da ist Rasen okay. Nordschleife rockt, die Stadt nicht.

Tempo 30: mehr Schlaf

Davon träumen viele Stadtmenschen: Bei offenem Fenster schlafen. Das klappt aber nicht, wenn die Autofahrer schnell fahren, stark beschleunigen, die Reifen quietschen lassen und nervig herumhupen. Mit Tempo 30 wäre der Autolärm erheblich reduziert.

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5 Gedanken zu „Tempo 30 – her damit!

  1. Ihr habt doch den Schuß net gehört.
    In den meisten Städten kann man eh kein Tempo 50 mehr fahren. Schon allein durch Hausgemachte Staus. Unnötige Pop-Up-Bikelanes tragen auch noch dazu bei den flüssigen Verkehr zu hemmen.
    Außerdem können Bürgermeister nicht über Landes- und Bundesstraßen entscheiden. Das liegt zu Glück immer noch bei Bund und Land.
    Sobald Radfahrer sich an die gültigen Verkehrsregel , selbst die vorgegeben TTempo 30 einhalten und Nummernschilder erhalten…
    Erst dann könnt ihr fordern und begrüßen.

    1. Vorschlag: schauen wir doch mal, wie der Verkehr in anderen Ländern und Städten funktioniert! In Oslo und Helsinki wurde die Geschwindigkeit reduziert und ein Teil der Autos aus dem Stadtzentrum rausgenommen. In Helsinki gilt Tempo 30 im Zentrum und in Wohngebieten, auf einigen Hauptstraßen auch Tempo 40. Wer 20 Km/h zu schnell fährt, zahlt 200 €.
      Ergebnis: Im vergangenen Jahr null Tote Fußgänger und null tote Radfahrer! In Helsinki gab es 1965 noch 84 Verkehrstote. Mit Nummernschildern für Fußgänger und Radfahrer haben die Finnen diese Verbesserung nicht erreicht…

      Zu Tempo 30 mit dem Rad: Da braucht es schon ein Gefälle, um diese Geschwindigkeit mit dem Rad zu erreichen.
      Was die E-Bikes angeht:
      – Pedelecs (Elektrische Unterstützung) riegeln bei 25 km/h ab.
      – S-Pedelecs, also die schnelleren E-Bikes benötigen ein Nummernschild.

    2. Hallo @SIMON
      ……. gültige Verkehrsregeln…..,
      Wussten Sie, dass 90 Prozent aller Radfahrer im Besitz eines Führerscheins der Klasse B sind? In der Klasse B, ist die Klasse AM enthalten ( „Krafträder mit einer durch die Bauart bestimmten Höchstgeschwindigkeit von nicht mehr als 45 km/h und einer elektrischen Antriebsmaschine (…), die zusätzlich hinsichtlich der Gebrauchsfähigkeit die Merkmale von Fahrrädern aufweisen(Fahrräder mit Hilfsmotor).“
      Also kann man davon ausgehen das wenn man dem Autofahrer ein Fahrrad mit Hilfsmotor zu fahren erlaubt, dann wird er auch für das Führen von Fahrrädern ohne Hilfsmotor in der Lage sein.
      Und trotzdem sehen viele eine Verkehrssituation ganz anders, wenn sie mit dem Rad und nicht mit Auto unterwegs sind. Dabei sollten radfahrende Autofahrer doch beide Seiten kennen.

      Nächster Punkt:
      ….Tempo 30 einhalten…..

      janee ist klar.
      ein Auto fährt mit 30km LANGSAM, ein Radfahrer RASEN

      letzter Punkt:
      …….Nummernschilder erhalten…

      Was bitte schön sollen Kennzeichen an Fahrräder bringen. Autos haben auch Kennzeichen, trotzdem wird bei Rot und zu schnell gefahren, u.s.w. Das Kennzeichen an Autos zeigt in erste Linie an, das eine KFZ-Vers. vorhanden ist, weil KFZ’s eine sogenannte Betriebsgefahr aus geht, sagar wenn es irgenswo geparkt wird. Man will mir doch nicht ernsthaft sagen, das sich jemand ein sich bewegendes Mofakennzeichen lesen geschweige merken kann.

      Was ich immer wieder feststelle ist, in Gesprächen unter Autofahrer wird nur immer das Fehlverhalten von Fußgänger oder wie hier, das von Radfahrer thematisiert. Schaltet man sich ins Gespräch ein, und fragt man nach, was man denn so an Fehlverhalten von Autofahrern bemerkt/wahrgenommen hat……………………………, entweder Schweigen oder aber , wenn ich den Radfahrer ….., dann wäre……

      In einem Punkt stimme ich Ihnen zu, das man Fehlverhalten nicht tolerieren darf. Nur dann bitte nicht einseitig. Es gibt weder der dumme Autofahrer, der dumme Radfahrer noch der dumme Fußgänger, sondern es ist der dumme Mensch der ein Fehlverhalten an den Tag legt.

      Ich besitze mehrere Fahrräder, ein paar Füße und ein Auto vorhanden,
      Gehöre keiner Parteifarbe, keinem Lobbyverein,,,,,,,,,,,,,,,außer der Lobby Mensch und Natur.
      die Reihenfolge besagt wie ich meine Mobilität überwiegend bewältige.

      schöne Weihnachtstage

  2. Tempo 30 führt also dazu, dass Raser – die sich nicht für Tempolimits interessieren – plötzlich aufhören zu rasen? Sehr interessant. Funktioniert das dann ungefähr so hier:

    Raser A: Boah digga lass mal Straßenrennen machen
    Raser B: Nee bro das können wir hier doch nicht machen hier ist Tempo 30
    Raser A: Ach stimmt. Dann halt nicht.

    ???

    1. Richtig, das Tempolimit braucht flankierende Maßnahmen:
      – Entweder Überwachung oder gleich eine Geschwindigkeits-Drosselung an der Stadtgrenze. Per Geofencing ist das technisch längst machbar.
      – Rückbau von raserfreundlichen Straßen (Autobahnen und autobahnähnlichen Straßen) in der Stadt.
      – Rückbau überdimensionierter Kreuzungen.
      – Rennautos gehören auf die Rennbahn und nicht auf die Straße. Das Kraftfahrtbundesamt, es untersteht dem BMVI, sollte einfach mal seine Arbeit machen.

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